Nicht die Lebensjahre zählen –
sondern:
Das Leben in meinen Jahren
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(Foto: MeGit)
ZwischenRaum
Irgendwie
wieder
dazwischen.
Zwischen dem Ja und dem Nein.
Dem So oder Anders.
Ein Stuhl steht hier,
der andere dort
und ich?
Zwischen den Stühlen.
Sozusagen im Raum dazwischen.
Ich mache eine Pause.
Wie lang noch?
Weiß nicht.
Hundert Sekunden oder
hundert Tage lang,
mit hundert Gedanken
oder weniger mehr.
Hetze mich nicht, mit deiner Frage.
Zwischenräume sind
ein bischen wie „Urlaub machen“,
wie „stehen bleiben“,
die Augen dabei frei umher schweifen lassen,
um alles mal in aller Ruhe zu betrachten.
Und dann gehe ich weiter …
ganz bestimmt …
bis zum nächsten ZwischenRaum.
(10.08.25)
Angst, du siehst so erbärmlich ängstlich aus.
Wenn ich dir nun zwei Hände voll Schwere abnehme,
für dich ein paar Sonnenstrahlen am Himmel pflücke
und Zuversicht bitte, sie möge für dich
einen Tee Erleichterung aufbrühen,
würde dir das guttun?
(26.02.25)
Adieu, Angst!
Ich gehe.
Ohne dich.
Mut begleitet mich.
Du kennst ihn, nicht wahr?
Nein?
Aber ja, ihr seid euch bereits begegnet.
Zugegeben, dein ständiges Zögern,
deine übertriebene Vorsicht,
dein Zittern und Bangen
fand Mut nicht besonders anziehend.
Wie auch? Mut, der entschlossen auf beiden Beinen steht,
der zwar nicht immer sofort den Weg kennt,
sich hin und wieder verläuft oder
einen klitzekleinen Umweg in Kauf nimmt,
er mag weder ein Zögern
noch ein Zittern und ein Bangen.
Mut ist halt Mut.
Mut bleibt Mut.
Und ja, das liebe ich an ihm.
Ich kann mich auf ihn verlassen,
außer, du kommst ihm und mir in die Quere.
Du möchtest mitkommen?
Angst, wie stellst du dir das vor?
Du willst dich wandeln, sagst du.
Zu einer kleinen Angst schrumpfen.
An Gewicht verlieren.
Ha ha!
Nun gut, wenn du dich wandeln wirst,
so wollen wir es probieren.
Vielleicht ist es auch ganz praktisch,
dich an unserer Seite zu wissen.
Wenn Mut und ich zu überMutig werden
und uns vor nichts mehr fürchten,
uns im Nichts verlieren …
Du wirst ganz gewiss was sagen:
Stopp! oder so.
Nun, komm schon, Mut wartet nicht gern.
… und vergiss nicht, Angst, wandele dich!
(25.02.25)
Loslösung:
Gehe los und löse dich.

(Foto: MeGit)
Hallo neues Jahr 2025!
Es wird Zeit,
zu schreiben.
Gedanken zu formulieren.
Wieder von mir hören zu lassen.
Neues Jahr, du bist noch sehr jung,
zählst gerade mal vierundzwanzig Tage.
Lass uns nun gemeinsam losziehen.
Lass uns erleben,
entdecken,
spielerisch und nachdenklich,
hoffnungsvoll, lachend und weinend.
Lass uns an das Leben glauben.
Ich bin gespannt!
(24.01.25)

(Foto: MeGit)
Allein im Gespräch mit mir
Ja doch, ich spreche mit mir selbst. Wer nicht?
Höre mich sagen: „Da muss doch irgendwo noch eine Tüte Chips sein“, und beim Betreten meiner Wohnung: „Und, wie war dein Tag heute?“ „Naja, immerhin fragst du.“
Ich liebe den offenen Dialog mit lebensphilosophischen Gedanken,
den ich zwischen meinem Ich und meinem Selbst oder meinem Ich und einem gedachten Du führe:
„Älter werden, ohne sich dabei zu quälen.“
„Hm, wie meinst du das?“
„Ich möchte älter werden dürfen und nicht jung bleiben müssen.“
„Interessanter Gedanke, wohin führt der mich? …“
Am schönsten aber ist es, wenn mein Ich auf ein wirkliches Du trifft und wir dann beide im Cafe miteinander (über Selbstgespräche) plaudern.
(10.09.24)
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Mein Selbst kann sich nur
in mir selbst verwirklichen.
(04.07.24)
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Alles ist am Anfang neu.
Wenn es sich nicht mehr neu anfühlt,
so ist es vertraut;
und wenn es mir sehr vertraut geworden ist,
habe ich mich daran gewöhnt.
Gewohntes wird vertraut gewöhnlich,
vielleicht langweilt mich das Vertraute inzwischen schon
und ich sehne mich
nach dem Neuen eines Anfangs.
(08.06.24)
Die Tür hinter der Tür
Wir stritten uns nicht mehr,
hörten uns einander kaum zu.
Ich hörte mir selbst auch nicht mehr zu.
Schau mal, warum machst du es nicht so?,
sagte ich zu dir und hörte eine Tür zuwerfen.
Mein Rat glich einem Schlag, das wollte ich nicht,
ganz ehrlich.
Ich trat näher vor die Tür,
klopfte dreimal kräftig ans Holz:
Ich meine es nur gut mit dir,
sagte ich, weil man das so sagt, dachte ich.
Die Tür hinter der Tür schlug zu.
Was ist nur los mit dir?
Die Tür hinter der Tür von der Tür davor schlug zu.
Du verschwandest.
Ich verlor dich.
(02.06.24)

(Foto: MeGit)
Vielleicht ist es genau das:
Der beschauliche Moment,
das bloße Schauen,
das Psst! Das still sein.
Keinen Ton finden müssen
und kein Wort verlieren,
sich selbst nicht stören
beim Selbstsein.
(30.05.24)
Zu banal gedacht?
Wie wunderbar,
ich habe in jungen Jahren
das Lesen gelernt:
Was für eine Kompetenz!
Ich lese.
Ob flüssig oder stockend,
ob talentiert für den Vorlesewettbewerb.
Egal. Egal.
ICH kann lesen!
Viele Bücher warten noch auf mich.
Viele Gedanken und Geschichten.
Bücher sind meine wertvollen Begleiter.
Danke, liebe Autorinnen und Autoren.
Mit euch möchte ich weiterhin gerne …
Aha-erlebt
Augen-geöffnet
Seelen-getröstet
auf dem Weg sein.
(05.02.24)
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Als ich jung war,
spürte ich in mir
Sehnsucht nach Zukunft.
Dem Vergangenen
sagte ich gern, Adieu!
Das Gegenwärtige
umschrieb ich mit: naja …
Die Zukunft aber, ließ mich
hoffen und träumen.
Ich flehte:
Rücke rasch näher,
werde zum Bald oder Gleich.
Schnell schnell,
ihr Stunden, verfliegt,
ich möchte in die Zukunft.
Du unbändige Neugier,
fülle meine leeren Koffer.
…..
Diese Gedanken lehnen sich an einen Text an, den ich vor Kurzem aufgeschrieben habe. Hier einen Auszug:
Sehnsucht nach Zukunft. Verspürst du sie manchmal (noch)? In meinem Alter scheint sie mir irgendwie davon geflogen zu sein. Vielleicht macht sie Urlaub.
Als ich jung war, stand Sehnsucht nach Zukunft auf meiner Tageskarte. Ich hatte Appetit auf sie.
Zukunft mit fantastischen Möglichkeiten
Zukunft bedeutet Traumerfüllung
Zukunft mit Aussicht auf: Alles wird mal besser
Und natürlich „Zukunft mit der großen Liebe“
Oh, wie schön ist Zukunft!
Aus Zukunft wird in jeder Sekunde Gegenwart und schon ist auch sie vergangen.
Inzwischen: Viel passiert. Viel erlebt. Gelacht. Geträumt. Verschmerzt und auch geweint.
Jetzt, in meinem Alter – alt, ja! – bemerke ich in mir eine neue Sehnsucht:
Ich sehne mich nach Vergangenheit! Nach einem, nocheinmal jung sein dürfen, mit leichtem Sinn und schwungvollen Plänen. Träume von den Bäumen pflücken und unendlich viel Kraft verspüren … Ich weiß, ich gerate ins Schwärmen und idealisiere die jungen Jahre. Dabei waren sie alles andere als nur (einfach) ideal. Ich würde meine vergangenen (jungen) Jahre nicht ernst genug nehmen und all die genommenen Hürden, die sich mir in den Weg stellten, ausreichend würdigen, wenn ich nun bei meiner Behauptung bliebe: Alles war damals besser und leichter, herrlich erfrischend.
Nein, ein großes Stück Arbeit liegt hinter mir. Mit Auf- und Abwärts, kräftezehrenden Augenblicken und auch, ja auch, mit Bangen um die Zukunft.
Zukunft bleibt für mich, bis ich gehe.
Warum also sehne ich mich nicht weiterhin nach ihr
und pflücke Träume von den Bäumen? (…)
(01.02.24)
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(Foto: MeGit)
Alle Jahre wieder …
das Gleiche?
Weihnachten darf sich mit mir wandeln,
darf anders sein,
als: „Wie immer!“
Darf dir zeigen die, die ich jetzt bin:
schlicht – einfach.
In zwölf Monaten
feiere ich vielleicht in einer Bahnhofshalle in Stadt Unbekannt,
in einem Wald, mit jungen Bäumen der Hoffnung,
mit fremden lieben Menschen, an einem langen Tisch.
Weihnachten darf sich wandeln,
so wie ich.
(25.12.23)

(Foto: MeGit)
Der Punkt am Schluss
– entschlossen und ganz freiwillig –
schließt er ab.
Er weist den Weg
vom „Gewesenen“
zum „nun ist“.
Mancher Punkt am Schluss
rollt sich schwer,
schwer, wie der Brocken einer Felsklippe,
ein anderer ist Sandkorn leicht.
Schluss jetzt und Punkt.
(31.08.23)
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Einen mutigen Schritt
bereut man selten.
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Mal so gedacht …
wenn das Gestern dem Heute nicht weicht,
alles immer nur so bleibt,
still und im Stand,
wäre das Leben?
(04.06.23)
Nicht nur im Mai …
Liebe ist unberechenbar – gut.
Sie bringt einen erstaunlich zum Wundern.
Sie flüstert manchmal: Sage nun „nein danke!“.
Ein anderes Mal macht sie Mut zum Ja.
Liebe heilt ein Herz,
sie erlöst aus Abhängigkeiten.
Liebe hilft, verbindlich sich zu binden in freier Wahl.
Liebe ist
nicht jung,
nicht alt,
Liebe zählt keine Jahre.
So ist es …
in Gedanken versunken,
laufe ich vor mich hin.
Sehe ich?
Ich gehe und gehe, von Gedanken umhüllt.
Höre ich?
Natur streift mich.
Frühling provoziert mit grellen Farben,
Blüten locken mit zartem Duft.
Ich gehe und denke,
denke und gehe,
getrieben
ohne zu schauen,
zu lauschen,
zu beschnuppern.
Schade.
Wieder einmal
die (be)Sonder(en) Angebote verpasst.
(18.05.23)
Zwei Gedanken …
„Verlaufe dich nicht auf den Straßen
deines Denkens.“
„Wird die Welt für mich zu schnell
oder ich für sie zu langsam?“
(01.05.23)
Jetzt, wo ich älter bin
nähere ich mich meiner Ursprünglichkeit
wieder an.
Dazwischen war ich die Suchende,
war ich die, die davon lief,
die einen großen Bogen um sich selbst schlug.
Jetzt, wo ich älter bin,
bin ich wieder bei mir.
(23.04.23)
Manchmal erlebt unsere Seele
einen Abschied nach dem anderen
und es kommt ihr so vor,
als würde sie in jeder Nacht
dem Erlöschen eines Sternes
zuschauen.
Wie schön,
wenn ihr plötzlich
neue Lichter erscheinen.
(21.03.23)
Hat das Neue bereits begonnen,
ohne es bemerkt zu haben?
Oder …
nach was für einem Neuen suche ich
eigentlich?
Ist das, was jetzt ist,
nicht neu genug?
Ich werde in den kommenden
Tagen Ausschau halten
und wer weiß,
vielleicht finde ich
nächsten Sonntag die Antworten …
(26.02.23)
Ein nocheinmal führt
mich am Ende
zum nochmaligen Erkennen,
dass es bereits gut beendet ist.
(19.02.23)
Mit einem Male ist das, was war
gewesen –
ich höre keine Schritte mehr,
schwarze Federn fallen sacht herab –
leise ist es und noch ein wenig leiser,
bis es still wird – ganz still …
(15.01.23 – nach dem Tod eines geliebten Menschen)
Neues beginnen
und mutig Altes beenden –
mit tanzendem Schritt
wagen zu gehen.
Sei du selbst,
alles andere wäre Schauspiel,
wäre nur eine gekonnt gespielte Rolle.
Lege eng und alt gewordene Kleider ab,
laufe lieber ein paar Schritte nackt
und kleide dich in wahre Haut.
Willkommen im neuen Jahr!
(01.01.23)
Ich hoffe, mein Glauben,
dass alles, was mir widerfährt,
was mir begegnet
an Gutem und weniger Schönem,
was mich weiter reifen lässt
und damit einen tieferen Sinn hat,
dass also dieser Glauben mich stets begleitet
und mich mit göttlichem Wohlwollen erfüllt.
(MeGit 23.08.22)
Wer älter wird
mit frischen Gedanken,
bleibt lebendig und „jung“.
Menschen, die ihre alte Zeit überwinden,
aufgeräumt hinter sich lassen,
sind angenehm offen für das Heute.
(MeGit 14.08.22)
Man kann So oder So alt werden.
Man kann all den Schmerz der Kindheit
und die daraus entstandenen Lebensüberzeugungen
im Gepäck behalten
oder
man kann sich entscheiden:
Die schweren Erlebnissteine
anfassen, anschauen und sie nach und nach
zertrümmern.
Alt werden – So oder So
(MeGit 14.08.22)